Das Naturparkzentrum Steigerwald entsteht im Landkreis
Scheinfeld hat das Rennen gemacht, aus dem Kreis von ursprünglich zehn potenziellen Standorten hat die Stadt den Zuschlag für das geplante Naturparkzentrum des Naturparks Steigerwald erhalten. Ausschlaggebend waren Faktoren wie die Lage Scheinfelds im Herzen des Naturraums, der hohe Flächenanteil des Landkreises Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim im Naturpark sowie die Tatsache, dass der Landkreis seit vielen Jahren den Sitz des Naturparks zur Verfügung stellt. Hinzu kam, dass mit dem ehemaligen Amtsgericht in Scheinfeld ein bestehendes Gebäude für das Naturparkzentrum zur Verfügung steht.
Landrat Helmut Weiß begrüßte die Entscheidung des Vorstands des Naturparks, er freut sich sehr über den Zuschlag für Scheinfeld und den Landkreis. Das Naturparkzentrum als zentrale Anlaufstelle für Naturliebhaber bringe nicht nur die Möglichkeit mit sich, Besucherinnen und Besucher umfassend mit Informationen zu versorgen. Es biete vielmehr die Chance, künftig noch besser auf die Naturschönheiten im Steigerwald und dessen Besonderheiten wie die vielfältige Landschaft und seltene Tierarten hinzuweisen.
Das Vorstandsteam hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, vorausgegangen war ein der nun in einen Antrag auf Förderung der Grundkonzeption des Besucherzentrums im ehemaligen Amtsgerichtsgebäude in Scheinfeld beim Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz münden wird. Für die abschließende Entscheidung hatte sich der Vorstand fachlichen Rat durch ein Büro für Tourismus- und Regionalberatung eingeholt. Seit Sommer 2020 wurden zuletzt vier Standorte und Konzepte bewertet. Das Gutachten kam nun zu der Einschätzung, dass zwei Standortkonzepte geeignet sind. In die intensiv diskutierte Abwägung des Naturparkes, der sich über drei Regierungsbezirke erstreckt, flossen viele Aspekte ein. So gibt es in Oberfranken bereits den Baumwipfelpfad. Außerdem unterstützt der Naturpark Steigerwald das europäische Kulturerbezentrum. In Unterfranken ist das Steigerwald-Zentrum der bayerischen Staatsforstverwaltung mit überregionaler Strahlkraft beheimatet. Das Projekt in den Hassbergen hatte durch die Planung eines Neubaus nachrangige Förderpriorität und damit geringere Erfolgsaussichten. Am Ende entschied sich das Vorstandsteam für den Schritt nach Scheinfeld.
Stärkung der Naturparke
Zur Vorgeschichte: Ausgangspunkt der aktuellen Entscheidung war der Koalitionsvertrag der Bayerischen Staatsregierung für die Jahre 2018 bis 2023. Dort ist die Stärkung der bayerischen Naturparke festgelegt. Unter anderem soll die Entwicklung und Errichtung eines bayernweiten Netzes an qualifizierten und gut erkennbaren Informationszentren ermöglich werden. Unter der Dachmarke Naturparkzentrum sollen diese die repräsentative Spitze der Besucherinformationsangebote im Naturpark sein. Diese Idee griff auch der Naturpark Steigerwald sehr gerne auf und startet mit der Suche nach einem geeigneten Standort. Im Mai 2019 entschied der Naturpark Steigerwald, sich für ein Naturparkzentrum zu bewerben. In der Folge entwickelten sich aus den sechs Landkreisen in drei Regierungsbezirken auf einer Fläche von 1280 Quadratkilometern die ursprünglich zehn Standortbewerbungen. Ein Büro für Tourismus- und Regionalberatung untersuchte ab Mitte des Jahres 2020 die letztendlich verblieben vier Standorte Gerolzhofen, Iphofen, Knetzgau und Scheinfeld. Die Standortanalyse der Experten favorisierte unter Einbezug der Förderkriterien und unterschiedlicher Standortfaktoren die Standorte Iphofen und Scheinfeld. Daraufhin zog die Gemeinde Gerolzhofen zu Gunsten der anderen Standorte ihre Bewerbung zurück. Der Landkreis Hassberge plädierte für einen ökologischen Neubau. Iphofen und Scheinfeld waren mit Bestandsimmobilien, die prioritär gefördert werden, angetreten. Schlussendlich entschied sich der Vorstand des Naturparks Steigerwald, der Beurteilung der Gutachter zu folgen und die Auswahl zwischen dem alten Gutshof am Schwanberg in Iphofen und dem ehemaligen Amtsgerichtsgebäude in Scheinfeld zu treffen. Der Vorsitzende Landrat Johann Kalb bedankte sich für die faire und transparente Zusammenarbeit im Vorstandsgremium.