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Neuigkeiten aus Frankens Mehrregion

Neuigkeiten aus Frankens Mehrregion

Streuobst im Klimawandel

14.04.2025 Landschaftspflegeverband

Pflanzversuch im Projekt „Mehr Baamaland für Frankens Mehrregion“

Acht Personen stehen auf einer Wiese neben einem gelben Banner mit der Aufschrift „Es lebe die Vielfalt“, im Hintergrund sind Bäume und ein bewölkter Himmel zu sehen, auf der Wiese liegen mehrere Holzpfosten und Markierungen.

Bereit zum Start der Versuchspflanzung (von links): Florian Kleinschroth (Streuobstberater untere Naturschutzbehörde), Christian Weide (Baumwart), Anna Rühl (Landschaftspflegeverband), Clemens Nähr (Baumwart), Helga Kerwagen (Landschaftspflegeverband), Klaus Huprich (Baumwart), Jörg Petzold (Stadtgärtnerei Burgbernheim) und Manuel Seeg (Stadtgärtnerei Burgbernheim). Foto: Ernst Grefig

Welches Verfahren ermöglicht es Streuobstbäumen am besten, sich auf der Fläche zu etablieren? Dieser Frage wird in einem praxisorientierten Pflanzversuch im Rahmen des Projekts „Mehr Baamaland für Frankens Mehrregion“ des Landschaftspflegeverband Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim in Zusammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde, der Stadt Burgbernheim und ausgebildeten Baumwarten nachgegangen. Den Startschuss bildete diese Pflanzaktion. Die Versuchsfläche im Burgbernheimer Gründlein stellt die Stadt zur Verfügung. Finanziert wird das Vorhaben zu 90 Prozent auf Fördermitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz.

Gewöhnlicherweise wachsen Streuobstbäume in der Baumschule heran und werden dann als wurzelnackte Hochstämme verpflanzt. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass sich die Bäume nach der Pflanzung, bedingt durch die zunehmend heißeren und trockeneren Sommer, immer schwerer etablieren. Der Bittenfelder Sämling ist dabei die Standardwurzelunterlage. Daher wurden Bäume mit dieser Unterlage auch als Vergleichsgruppe im Versuch gewählt. Bewähren müssen sie sich gegen Bäume mit einer meristemvermehrten Wurzelunterlage der Apfelsorte Harberts Renette. Bei der Meristemvermehrung wird aus einem Pflanzenteil, der undifferenziertes Wachstumsgewebe (= Meristem) enthält, eine neue Pflanze gezogen. Die Sorte Harberts Renette wurde dafür gezielt ausgewählt. Der Pomologenverein identifizierte sie als besonders vielversprechend für die Zukunft. Sowohl Trockenheit als auch temporäre Staunässe kann sie tolerieren – ein Vorteil in Zeiten von Extremwetterereignissen in Folge des Klimawandels. Außerdem ist die Sorte starkwüchsig. Daneben wurden einjährige Apfelsämlinge mit kleinen Wurzelballen gepflanzt. Diese sollen in etwa zwei Jahren auf der Fläche veredelt werden. Die letzte Versuchsgruppe bildet die Aussaat von Saatgut des Kulturapfels (Malus domestica) und des Wildapfels (Malus sylvestris). Hier soll später der wüchsigste Sämling ausgewählt werden. Dieser Sämling dient dann als Wurzelunterlage zur Veredelung auf der Fläche. 

Anders als die herkömmlich gepflanzten Hochstämme können diese Bäume ungestört ihr arttypisches Wurzelwerk ausbilden. Dies könnte die Widerstandsfähigkeit gegen Trockenperioden erhöhen. Erwartet wird, dass es dadurch den Bäumen erleichtert wird sich zu etablieren und zu entwickeln. Ob das tatsächlich der Fall ist, wird nun in den nächsten Jahren dokumentiert und ausgewertet.

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