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Nachbericht Landbewirtschaftung als Lösung
Um sich über dieses Thema auszutauschen, trafen sich am Mittwoch, 26. November 2025 über 70 Interessierte im Gasthaus Sonne in Neustadt an der Aisch.
„Seit Beginn meiner Lehrzeit habe ich es selten erlebt, dass Landwirtinnen und Landwirte gemeinsam mit Behördenvertretern und Politik an einem Tisch gesessen sind.“ Mit diesen Worten begrüßte der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes, Jürgen Dierauff, die Versammlung: „Nur wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen, können wir die klimatischen Herausforderungen der Zukunft bewältigen.“
Zuvor eröffnete der stellvertretende Landrat Reinhard Streng die Versammlung und betonte die Brisanz des Themas, mit dem man sich auch seit längerem auf Kreisebene beschäftigt. Nicht zuletzt haben in den Jahren 2016 und 2021 Starkregen und Hochwasser hohe Sachschäden und Leid verursacht, wohingegen in den regenarmen Jahren 2018, 2019 und 2022 trockengefallene Gewässer, niedrige Grundwasserstände, Wald- und Flächenbrände sowie Ernteeinbußen in der Landwirtschaft zugenommen haben. An unterschiedlichen Stellen wird im Landkreis bereits an den Themen Trockenheit und Dürre gearbeitet. Sei es mit dem Projekt „klimaresilienter Landkreis – gemeinsam zum Ziel“, den Aktionsprogrammen „Schwammregion Aisch, Aurach und Zenn“ oder der Initiative „boden:ständig“ (beides Programme des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, begleitet durch die Ämter der ländlichen Entwicklung). Auch jeder Landwirt und jede Landwirtin vor Ort sind von diesen Themen betroffen und müssen sich damit beschäftigen.
Der fachliche Input führte von den globalen Zusammenhängen „Die Bedeutung von Vegetation und fruchtbarem Boden für den Wasserkreislauf und das Klima“ (Stefan Schwarzer, Aufbauende Landwirtschaft e.V.), über „Die Bedeutung der Bodenbearbeitung in Mittelfranken“ (Manfred Pöhmerer, Erzeugerring für landwirtschaftlich pflanzliche Qualitätsprodukte Mittelfranken e.V.) in den Landkreis. Mit seinen „Erfahrungen nach sechs Jahren boden:ständig“ schilderte der Landwirt Matthias Stammberger (Landwirt aus Obernzenn) seine Erkenntnisse im Hinblick auf Kalkung und den Zwischenfruchtanbau.
Die abschließende Podiumsdiskussion machte deutlich, dass es kein Patentrezept für die Anpassung an klimatische Veränderungen gibt, diese jedoch nur gelingen kann, wenn eine wirtschaftliche Tragfähigkeit gewährleistet ist.
Die gemeinsam von Landkreis und Bayerischen Bauernverband organisierte Veranstaltung zeigt, dass die Anpassung an die Wetterextreme nur gemeinsam gelingen kann und ein Startschuss für den weiteren Prozess gefallen ist.
